IHK-Vorschlag benachteiligt Münsters Osten

„Bahnhof Handorf gestrichen, vierstreifiger Ausbau der B51, Vorrang für
den Westen Münsters – für Handorf und Mauritz bedeutet der Vorschlag der
IHK zur ‚Nachhaltigen Mobilität‘ einen Rückschritt. Die Anwohnerinnen
und die Natur werden durch die Fixierung auf den autobahnähnlichen
Ausbau der B51 erheblich belastet, der Nutzen für das Klima ist
fraglich“ ordnet Meinolf Sellerberg, Sprecher der Grünen Fraktion in der
BV Münster-Ost, das von der IHK Westfalen-Nord vorgelegte Papier zur
Zukunft der Mobilität in Münster ein.

Dabei enthielte das Papier generell alle Instrumente, die für eine
gesunde Mobilitätsstruktur in Münster und im Umland erforderlich seien:
Münsterland-S-Bahn, Metrobus-System, Express-Busse in die Nachbarkreise,
Kleinbusse für die Stadtteile und Velorouten, Busspuren für die
Warendorfer und die Wolbecker Straße. Mit einem praxistauglichen Mix aus
diesen Angeboten und einer attraktiven Tarifstruktur ließe sich nach
Auffassung der Grünen die Anzahl der PKW-Fahrten auf der B51 um die
erforderlichen 30% von derzeit 22.000 Fahrten auf 16.000 Fahrten
innerhalb von acht Jahren reduzieren – wenn diese Instrumente im Osten
Anwendung fänden.

„Dann aber genügt die zweistreifige B51 voll und ganz. Die 100 Millionen
Euro für den autobahnähnlichen Ausbau nach Telgte sind viel besser in
den Ausbau einer klimaschonenden Verkehrsstruktur investiert. Hier ist
das IHK-Papier voller Widersprüche und die Autoren müssen sich fragen
lassen, ob sie es mit dem Klimaschutz ernst meinen“ zeigt sich
Sellerberg enttäuscht.

Positiv bewertet er, dass die IHK-Autoren die Zuständigkeit für den
Infrastruktur-Ausbau neu ordnen wollen, nachdem es den Landräten und dem
Oberbürgermeister in den letzten Jahren nicht gelungen ist, die
Münsterland-S-Bahn voranzubringen. „Der von der IHK vorgeschlagene
„Kümmerer“ kann dann gleich mit dem Bahnhof Handorf anfangen“, wünscht
sich Sellerberg und damit mehr Tatkraft für den Klimaschutz in Münster.

Hier der Link zum IHK-Dokument

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